Zahnprobleme sind meist die Ursache! Bei den als Haustieren gehaltenen Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas verursachen Zahnprobleme und Fehlstellungen oft Appetitlosigkeit. Diese meist sehr schmerzhaften Zahnerkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen, dass die Tiere nicht mehr fressen. Bei fehlender Nahrungsaufnahme muss sofort gehandelt und der Tierarzt aufgesucht werden, damit es nicht zu schweren Stoffwechselerkrankungen oder sogar zum Tod des Tieres kommt. |
Der Grund für die häufigen Probleme liegt darin, dass die Zähne bei diesen Pflanzenfressern ständig nachwachsen. Wenn die Zähne im Gebiss nicht richtig positioniert sind (Fehlstellungen) oder durch falsche Fütterung nicht genügend Abrieb entsteht, kommt es zu schmerzhaften Mundhöhlenerkrankungen.
Schneidezahnprobleme - noch leicht zu erkennen
Wenn das Oberkiefer kürzer als das Unterkiefer ist, dann werden die Schneidezähne zu lang. Aber auch fehlende Nagemöglichkeit an Ästen oder Erkrankungen der anderen Zähne können zu übermäßigem Wachstum der Schneidezähne führen. Dieses Problem kann jeder Tierhalter mit einem Blick ins Gebiss feststellen. In diesem Fall müssen die Schneidezähne in regelmäßigen Abständen fachmännisch vom Tierarzt gekürzt werden. Alternativen zu dieser Behandlung sind kieferorthopädische Aufbiss-Schienen oder schlussendlich auch das Ziehen der Schneidezähne. Liegt die Ursache bei den Backenzähnen, müssen diese behandelt werden.
Meerschweinchen Schneidezahn | Kaninchen Zahnspitze im Unterkiefer | Kaninchen Zahnspitze abgeschliffen |
Laufend nachwachsende Backenzähne – das häufigste Problem!
Da nun aber außer bei Ratten und Mäusen und Hamstern auch die Backenzähne ständig nachwachsen, kommt es in erster Linie bei Meerschweinchen, Chinchillas aber auch bei Kaninchen sehr oft zu massiven Problemen. Dabei ist meist eine zu gut gemeinte aber falsche Ernährung der Hauptauslöser für diese Fehlstellungen und deren gravierende Folgen. Ein zu energiereiches und zuwenig Rohfaser enthaltendes Futter führt einerseits zu weniger Abrieb, sowie auch zu weniger Kaubewegungen, da nicht soviel Futter aufgenommen werden muss. Das heißt man sollte diesen Heimtieren möglichst wenig Körnerfutter, Fertigfutter, aber auch kein hartes Brot (wird eingespeichelt sofort weich!) und wenig Obst zu fressen geben. Diese Pflanzenfresser sollte man deshalb wie in ihrer natürlichen Umgebung nur mit rohfaserreichem nicht zu jungem Gras und vor allem Heu füttern.
Nur somit kann verhindert werden, dass sich bei den Backenzähnen Spitzen bilden, welche die Mundschleimhaut vor allem an der Zunge verletzen oder sogar eine Brücke über die Zunge entstehen lassen. Zudem können sich durch die falsche Belastung der Mahlzähne oder durch eingespießte Futterreste Entzündungen und Abszesse entwickeln, die oft nur sehr schwierig und langwierig zu behandeln sind.
Dicke Backe | Dicke Backe Ursache | Dicke Backe behandelt |
Zahnröntgen Chinchilla |
Was kann der Tierbesitzer tun?
Die ersten Anzeichen von Backenzahnproblemen sind vermehrtes Speicheln, schiefes Kauen sowie verminderter Appetit oder Augenentzündungen. Wird dann rechtzeitig ein Fachmann aufgesucht, können durch Abschleifen die Folgeschäden meist verhindert werden. Nur mit gesunden Zähnen können Nagetiere täglich ausreichend Heu fressen. Damit ist die Lebensgefahr durch Appetitlosigkeit von den Nagern abgewendet.